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Papstring: In der katholischen Kirche gibt es verschiedene Ringe. Die Nonnen haben einen, wird bei der Weihe vergeben, sie sind somit "Bräute Christi". Dann gibt es den Bischofsring, den Kardinalring und auch den Papstring als Insignie des "Standes". Beim Begrüßen dieser Herren wird von den "wissenden" Gläubigen und Rangniederen der Ring am Finger geküsst (gleichzeitig mit einer Kniebeuge).
Paragenese: das gemeinsame Vorkommen (Gesellschaft) von Mineralen als Ausdruck des gesetzmäßigen Neben- und Nacheinanderentstehens.
Pegmatite: liyuidmagmatische bzw. pneumatolytische Gesteine, die intrusiv aus granitischen Restschmelzen entstanden sind und im allgemeinen sehr grobkörnige Gänge oder Linsen in granitischen bis syenitischen Gesteinen bildet. Die Pegmatite sind durch Minerale seltener Elemente - besonders von Lithium, Cäsium, Bor, Beryllium usw. - ausgezeichnet, aber auch durch seltene Erden wie Thorium, Uran u.a.m. In Pegmatiten werden zahlreiche Edelsteine, wie Beryll, Topas. Turmalin u.a.m.. gefunden. Hauptgemengeteile der Pegmatite sind Quarz und Feldspat.
pegmatitisch: aus der Pegmatitbildung und in Pegmatitgängen oder deren unmittelbarer Nachbarschaft entstanden.
pegmatische Phase: eines der für die Edelsteinbildung sehr wichtigen Stadien des magmatischen Bereiches der Lagerstätten- und Mineralbildung.
Pegmatitmineral: Mineral, das aus einer pegmatitischen Gesteins- oder Mineralbildung hervorgegangen ist.
Peridot: olivgrüner, spargel- oder pistaziengrüner Olivin von Edelsteinqualität. Er steht dank seiner chemischen Zusammensetzung genau in der Mitte zwischen den Endgliedern Fayalith und Forsterit der Olivingruppe, indem er Eisen und Magnesium zu gleichen Anteilen enthält. (Fe,Mg)2SiO4. D=2,96; H=6,5; N=1,67.
Perlen: sind das Erzeugnis von Muscheln. Sie bestehen aus Perlmutter und organischer Hornsubstanz. D= 2,60-2,78 g/cm3; H=3-4. Den typischen Perlenglanz nennt man Lüster. Eine Garantie für die Lebensdauer einer Perle gibt es nicht, die Schätzungen liegen zwischen 100-150 Jahren. Perlen sind empfindlich gegenüber Säuren, Hautschweiß, Kosmetika und Haarspray. künstlich gewachsen= Zuchtperlen. Das Gewicht von Perlen wird in grain (lat.: "granum"= Korn) angegeben, wobei ein Grain 0,05 g bzw. 0,25 ct entspricht, das aber im Handel zunehmend durch Karat ersetzt wird.
Chemische Zusammensetzung: Kohlensaures Calcium und Conchyn. Formen: kugelrund, tropfenförmig, birnenförmig, oval und barock. Farbe: weiß, rosa, gelb, bläulich, grünlich, grau, braun. Hauptvorkommen: Persischer Golf, Indischer Ozean, Pazifischer Ozean, Atlantischer Ozean, Rotes Meer, Nordamerika, China, Japan und Mitteleuropa.
Perlmutt bohren: Bei geringer Umdrehung und erhöhtem Druck. Gegenseite auf Schellack kitten.
Perlmutt färben: Ca. 1 Stunde in 10 Teile Wasser und 1 Teil Pottasche legen, bei 40°C, zur Entfernung der organischen Substanz. Gründlich spülen und in ca. 1 Teil Anilin und 100 Teilen Alkohol baden.
Perlmutt polieren: Nach feinem Vorschleifen mit aufgelöstem Kupfervitriol und Staubtripel polieren.
Phänomensteine: Edelsteine, die sich durch irgendeine ungewöhnliche Lichterscheinung (=Phänomen) ausgezeichnet, z.B. Adulareszenz, Asterismus, Chatoyance usw.
Phenakit: ungewöhnlicher, stets farbloser Edelstein. Chemisch ein Beryllium-Silikat: Be2SiO4. D=2,96; H=7,5; n=1,662.
Phosphate: Die Phosphate sind Verbindungen von Metallatomen mit dem Phosphation (PO4-3). Zu ihnen gehört eine ganze Reihe leuchtend farbiger Minerale. Auch die Arsenate und Vanadate werden zu dieser Gruppe gezählt.
Pinzette: siehe Kornzange.
Platin: Bis ins 18. Jahrhundert spielte Platin nur in der Schmuckherstellung eine Rolle. Dies änderte sich, als 1795 Masse international genormt wurden. Man suchte nach einem unveränderlichen Material für die metrischen Standards Urmeter und Urkilogramm. Platin eignete sich aufgrund seiner geringen Wärmeausdehnung.
1590 fanden spanische Konquistadoren in den Flüssen Ecadors silberfarbene Nuggets, die sie Platinas (Silberchen) nannten. erst 1750 erkannte W.Watson, dass es sich um ein selbstständiges Element handelte. Rund 50 Jahre später wurden auch die Platinbegleitmetalle entdeckt: Palladium, Rhodium, Iridium, Osmium und Ruthenium. Schon im alten Ägypten wurde Platin verarbeitet, wie der vermutlich älteste Fund aus der Zeit um 680 v. Chr., die Urkundenschatulle der Priesterin Schapenapit, beweist, Etwa zur selben Zeit wurde Platin von den Inkas in Ecuador verarbeitet. Mit einfachen Mitteln verstanden sie es dem sehr hohen Schmelzpunkt des Metalls (1773°C) Herr zu werden. Auf Holzkohle wurden Rohplatinkörner mit Goldstaub bedeckt und dann mit der Luftzufuhr über ein Blasrohr erhitzt. Das bei 1060°C schmelzende Gold bildete eine Verbindung zwischen den festen Platinkörnern. Dieses Verfahren wurde wiederholt mit nachfolgendem Kaltschmieden des Materials. Der Platin-Gold-Gehalt lag bei etwa 60% zu 40%.
Durch eine Vielzahl einzigartiger Eigenschaften finden Platin und seine Begleitmetalle heute die unterschiedlichsten Verwendungen in Technik, Chemie und Medizin. Ohne die technische Nutzung der katalytischen Wirkung des Platins, wären heute 18% der Konsumgüter nicht denkbar. In der Erdkruste nur gering enthalten, vermutet man im hypothetischen Eisenkern der Erde gewaltige Mengen dieses Metalls, allerdings unerreichbar.
Pleochroismus: Man versteht hierunter eine Eigenschaft gewisser farbiger Mineralien, nach bestimmten Richtungen verschieden gefärbte Lichtstrahlen durchzulassen. So zeigt z.B. der Dichroit dies am auffallendsten, derselbe ist parallel zur Achse dunkelblau, senkrecht zur Achse graublau. Um auch kleine und nicht so auffallend zeigende Edelsteine daraufhin zu untersuchen, bedient man sich des Dichroskops oder Haidinger Lupe, mit welcher man die Eigenschaft meist sicher nachweisen kann. So zeigt z.B.:
Amethyst rötlich und blau
Aquamarin rein hellblau und gelblich grün
Beryll gelb goldgelb und grünlich gelb
Chrysolith pistaziengrün und wasserblau
Chrysoberyll hell und dunkelgrün
Kunstrubin blassrot und rotviolett
Rubin hell und dunkelrot
Saphir dunkelblau und hellblau
Smaragd gelblich grün und blaugrün
Topas gelb hell und dunkelgelb
Topas gebrannt rosa karmesinrot und honiggelb
Turmalin grün pistaziengrün und wasserblau
Turmalin blau blaugrün und hellblau
Turmalin rot dunkelrot und hellrot
Turmalin braun dunkelbraun und hellbraun bis gelb
Zirkon gelbrot rosarot und gelb
Zirkon grün gelbgrün und farblos
pneumatolytische Lagerstätten: sind Lagerstätten, die aus der pneumatolytischen Mineralbildung hervorgegangen sind.
poikiloblastisch: Begriff für zahlreiche kleine Kristalleinschlüsse in einem größeren Mineralkorn.
Poliermotor: Wie stark muss ein Poliermotor gewählt werden?: 1/8 PS= nur für leichte Schmuckstücke etc. (für den Goldschmied zu schwach.)
1/4 PS= der Normalmotor für die Goldschmiedewerkstätte.
1/2 PS und stärker= für Corpuswaren etc., für den Gold- und Silberschmied.
Prasiolith: grüne Quarz-Varietät, dessen Farbe vom Fundort Montezuma, Rio-Pardo-Distrikt, Minas Geraes, Brasilien, erhalten wird. D=2,65; H=7; n=1,45.
Prasopal: Phantasiename für grünen, durch Einlagerung von Nickel gefärbten Opal. SiO2 x nH2O. D=2,1; H=6; n=1,45
Prisma: säulige Kristallform, deren Flächen zwei Achsen des Achsenkreuzes schneiden und zur dritten (senkrechten) aber parallelgehen. In der Optik ein aus Glas geschnittener dreiseitiger Körper.
Pseudomorphose: Mineral in der Kristallform eines anderen Minerals, d.h. die chemische Substanz eines Kristalls wurde unter Zurücklassung eines Hohlraumes aufgelöst und durch die Substanz eines anderen Minerals erfüllt.
Pseudomorphosierung: Vorgang der Verdrängung eines Minerals durch ein anderes.
Punze: Ein vielseitiges Werkzeug des Gold- und Silberschmiedes in unterschiedlichen Formen, das zum Treiben und Formen von Edelmetallen benutzt wird.
Pyrit: Farben: Gold- bzw. Messinggelb, undurchsichtig. H= 6-6,5. Vorkommen: Sehr verbreitet, Vorkommen mit größeren Kristallen sind in den USA, Uganda, Russland, Griechenland und auf der Insel Elba. In Deutschland kommt Pyrit im Erzgebirge, im Hunsrück und im Siegerland vor.. Spirituelle Bedeutung: Fördert die Aktivität. Gesundheitsförderung: Atemwege, Lungen, Unterleibskrämpfe. Name: Aus dem Griechischen "pyrites", Feuer sprühend. Geschichte: Durch die weite Verbreitung ein seit langem als Edelstein bekannter Kristall. Wegen der Farbe auch "Katzengold" genannt. Als Schmuckstein schon bei den Ägyptern und Inkas beliebt.
Pyroklastika: Bezeichnung für klastische vulkanische Lockermasse (z.B. Aschen); nicht jedoch für Laven.
Pyrop: feuer- bis blutrote magnesiumreiche Varietät von Granat, also ein Magnesiumtongranat. Mg3Al2(SiO4)3. D=3,7-3,9; H=7,25; n=1,73-1,76.
Pyroxene: Grosse Gruppe der Kettensilikate mit reichlich Magnesium, Eisen und Calcium.