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Zarge: Bezeichnung für die Fassung eines Edelsteines in einem Schmuckstück, bestehend aus einem schmalen, auf der Kante stehenden Blechstreifen, der den Stein umschließt. Beim Fassen wird der überstehende Rand mit Hammer und Punzen an den Stein angetrieben.
Zellemail: Diese Technik war in Byzanz um 1000 n. Chr. in sakralen Darstellungsformen von großer Bedeutung. Altäre, Kronen, Reliquiare und liturgisches Gerät wurde mit christlichen Motiven verziert, die teilweise zu ganzen bildergeschichten zusammengesetzt wurden.
Als Email bezeichnet man eine Glasmasse aus Quarzsand, Kali, Natron und Kalk, die mit Metalloxiden gefärbt auf eine Metalloberfläche aufgeschmolzen werden konnte. Die pulverisierte Masse wurde mit Wasser angerührt und mit einem Spachtel oder Pinsel auf das Metall aufgetragen und getrocknet. Bei 800-900°C wurde es dann auf die Oberfläche aufgeschmolzen.
Beim Zellenschmelz oder Stegemail diente in der Regel Gold als Trägermaterial der farbigen Emailflächen. Die durch die Stege isolierten Bereiche wurden mit der farbigen Emailmasse gefüllt und mehrmals gebrannt. Die am Ende überstehenden Stege wurden abgeschliffen, so dass sie bündig mit den emaillierten Bereichen eine plane Fläche ergaben. Das Email war in der Regel leicht transparent und erreichte eine faszinierende Leuchtkraft durch den durchscheinenden Goldgrund.
Zement: Meist kristallines Bindemittel zwischen den Sedimentkörnern aus Calcit, SiO2 oder Eisenoxiden.
Zeolith: Grosse Gruppe feldspatähnlicher Gerüstsilikate mit den Komponenten Calcium, Kalium, Natrium, Barium und Wasser.
Zimtstein: Hessonit.
Zinnober: siehe Quecksilber.
Zirkon: durchsichtiger farbloser, gelber, brauner, grüner, blaugrüner, blauer und roter Edelstein mit hohen optischen Eigenschaften, so dass die farblose Abart in etwa dem Diamanten ähnlich sieht, mit Spuren von Thorium und Uran. Zirkonsilikat ZrSiO4. D=4,0-4,69; H=6,5-7,5; n=1,79-1,98.
Der Zirkon tritt in den Modifikationen Hochzirkon (farblos, blau, braun, rosa und orange), Mittelzirkon (rötlich, gelbgrün, braungrün) und Tiefzirkon (orangegrün, grün) auf. Die honigbraune Varietät trägt den Namen Hyacinth. In der Mineralogie spielen Zirkone mit Gehalten seltener Erden eine wichtige Rolle, die als Hagalit bezeichnet werden.
Der Zirkon ist sehr hart aber auch sehr spröde. Schmuckstücke mit eingearbeitetem Zirkon sollten deshalb vor Stößen und dem Anschlagen durch harte Gegenstände geschützt werden.
Neben den farbgebenden Beimengungen sind im Zirkon Spuren von Radioaktivität vorhanden, die jedoch in der Regel so schwach sind, dass sie den Schmucktragenden nicht gefährden. Der Zirkon zeigt häufig verschiedene Farbreaktionen, die durch seine Empfindlichkeit gegenüber Tageslicht, Sonnenlicht und Wärme auftreten.
ziselieren: Überarbeitung eines, zuvor getrieben oder gegossen in Form gebrachten, Metallstücks mit Hilfe von Punzen. Metallreiben und Ziselieren: Für die rationelle Bearbeitung des Metalls ist eine gute Beschaffenheit des Werkzeuges von großer Bedeutung. Gebraucht wird vor allem eine Treibkugel (gusseiserne Halbkugel) und ein Lederkissen mit Sand gefüllt als Unterlage. In dieselbe legt man Schmirgelpapier, damit die Kugel sich gut darin bewegen lässt. Das Lederkissen kann durch einen Lederring oder durch ein Holzdreieck aus aufrecht gelegten Latten mit einer Filzunterlage ersetzt werden . Die Treibkugel wird bis 3/4 Höhe mit Kieselsteinen aufgefüllt, gut erwärmt und mit flüssigem Kitt bis 3cm über den Rand aus- und aufgefüllt. Für größere Gegenstände
wird statt der Treibkugel ein gerieftes 5cm starkes Brett mit starker Kittauflage versehen. In besonderen Fällen kann auch auf weichem Kitt ohne Holzunterlage oder auf mit Sand gefülltem Lederkissen getrieben werden. Zum Auftiefen vor allem mit
Formpunzen leistet eine Bleiplatte gute Dienstes. - Der Treibkitt darf nicht zu hart, sondern muss elastisch sein, damit das Metall nach dem Aufkitten nicht sofort beim Treiben abspringt. Beim Aufkitten des Metalles ist darauf zu achten, dass der Kitt nur mit großer, offener Flamme erweicht, und das erwärmte Metall eingedrückt wird. Wird der Kitt mit Spitzflamme angewärmt, so verbrennt er und ist unbrauchbar. Flache Blecke werden zuerst auf einer Richtplatte aus Eisen mit glatter, polierter Oberfläche mit einem Holzhammer ausgerichtet. Sind Hohlgegenstände wie Vasen u. dgl. mit Treibornament zu versehen, so werden die Gegenstände mit Kitt ausgegossen und das Ornament auf der Außenseite eingetrieben. Zum Treiben oder Ziselieren benötigen wir den Treib- oder Ziselierhammer und die Stahlpunzen. Je nach der Größe des Ornamentes wird ein leichter oder schwerer Hammer benötigt. Der Stiel darf nicht gerade sein, sondern er muss im vorderen Teil gut federn und nach hinten geschweift endigen, so dass der Stiel wie ein Revolvergriff in der Hand liegt. Der Stiel ist aus Hartholz, stets glatt gefeilt und gut geölt. Hämmer mit geradem Stiel benötigen wir zum Stahlmeißeln. Die Stahlpunzen dürfen nicht zu lang oder zu kurz sein (12- 15cm). Sie müssen axial gefeilt oder gedreht werden. Die vordere Treibfläche wird der Punzen und verursachen Absetzungen im Metall. Vorn an der Treibfläche wird der Punzen fein ausgeschmirgelt, poliert und selbstverständlich gehärtet. Wir unterscheiden Schrot,- Setz,- Treib- oder Ziselierpunzen, wozu noch Formpunzen wie Kugel- Oval- usw. Punzen kommen.
Für die Hintergrundbehandlung werden Treib- oder Ziselierpunzen auf Feilen leicht gerauht, mit kleinen Perlen oder flachen Vertiefungen versehen. Letztere eignen sich gut für Nachbehandlung von Bronzegüssen. Die Pflege der Punzen ist sehr wichtig, sie müssen stets rostfrei sein, was am besten durch abreiben mit Öl oder säurefreier Vaseline erreicht wird. Damit man die Punzen stets übersichtlich zur Hand hat, werden dieselben in fächerförmig eingeteilte, mit Deckel versehene Punzenbüchsen mit der Treibfläche nach oben gestellt. Die zusammengehörenden Punzen sind jeweils in einem Fach vereinigt.
Zitrin: gelbe bis braune Farbvarietät von kristallinem Quarz, aber auch die durch Brennen von Amethyst erhaltene gelbe, braune bis rotbraune Abart, die im Handel oft in falscher und irreführender Weise als "Topas" bezeichnet wird. Die Farbe wird durch dreiwertiges Eisen hervorgerufen. D=2,65; H=7; n=1,548.
Zoisit: nach Baron Zois benannte Mineralfamilie mit verschiedenen Varietäten, die als Edel- und Schmucksteine Verwendung finden. Undurchsichtiger, rosenroter, von Mangan gefärbter Thulit. Undurchsichtiger, grüner, von Chrom gefärbter Zoisit bildet mit Hornblende zusammen den Anyolith, das eigenartige Muttergestein von Rubin bei Longido, Tansania. (Zoisitfels). Durchsichtiger blauer, rosenroter, brauner oder violetter strontiumhaltiger Zoisit (gelegentlich "Tansanit" genannt). Ca2Al2(AlOH)(SiO4)3. D=3,25-3,37; H=6-6,5; n=1,700-1,706.
Zuchtperle: Naturprodukt, das unter Mithilfe des Menschen entstanden sind. Bei diesem Verfahren wird ein Perlmutterkügelchen in eine Perlmuschel eingesetzt, um das im Laufe der Jahre dann mehrere Schichten wachsen. In der Regel bleiben sie 3-4 Jahre im Wasser, bis die Perle groß genug geworden ist.
Schon im 13. Jahrhundert wurden in China die ersten Muscheln zur Perlenzucht kultiviert. Als Fremdkörper, der die Perlenbildung in der Muschel hervorrufen sollte, wurden kleine Zinnbuddhas an die Innenwand der Muschelschalen geheftet.
Kultur und Zuchtperlen lassen sich meistens durch die walzenförmigen Wölbungen an der Perlenoberfläche von natürlichen Perlen unterscheiden. Das Einpflanzen eines Fremdkörpers im Muschelgewebe durch Menschenhand hinterlässt dort eine kleine Narbe. Sie verursacht eine unregelmäßige Perlmuttausscheidung und führt so zur "Warzenbildung" der Zuchtperlen. Durch Röntgenaufnahmen lässt sich die innere Struktur der Perlen untersuchen, und so eine Zuchtperle von einer Natürlichen durch den unterschiedlichen inneren Aufbau unterscheiden. Der Handelswert einer natürlichen Perle gegenüber einer Zuchtperle steht im Verhältnis 1 zu 100.
Perlen reagieren empfindlich auf Säuren. Sie leiden unter dem Einfluss von herkömmlichem Essig. Das war auch Königin Kleopatra bekannt, die mit Marcus Antonius wettete, eine Million Sesterzen verzehren zu können: Sie warf eine ihrer wertvollsten Perlen in einen Becher Essig, und trank ihn aus, nachdem sich die Perle unter der zersetzenden Wirkung des Essigs aufgelöst hatte. Perlenschmuck sollte deshalb keinen Säuren und Laugen ausgesetzt werden. Das selbe gilt für Kosmetika, Öle, Fette, Parfüm, Seife und dergleichen, die Perlen angreifen. Perlenschmuck sollte nicht auf Dauer Luftdicht verpackt aufbewahrt werden.