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Salzstock: Aus tieferliegenden Gesteinsstockwerken wegen der geringen Dichte und der auflastenden Deckschichten aufgedrungene Salzkörper. Grosse Verbreitung in Norddeutschland.
Sandstein: Name: nach dem Hauptbestandteil Sand. Herkunft: marin, Süßwasser, kontinental. Korngröße: mittel. Kornform: gerundet, kantig. Sandstein-Klassifikation: klassisch. Farbe: gelblich, bräunlich, rötlich, grünlich. Mineralgehalt: Sandstein enthält Mineralien und Gesteinsbruchstücke der Korngrößen zwischen 0,02 und 2mm Durchmesser zu 50%. Diese sind tonig, kalkig oder kiesellig gebunden. Gelbe und braune Färbung verursacht feinverteilter Limonit, rötlich Hämatit, blaue und schwarze Bitumen, Kohlenstoff oder Pyrit, grünliche Glaukonit (Grünsandstein). Gefüge: Sandsteine sind häufig nach Korngrößen sortiert. Sie zeigen oft Schichtung, in Steinbrüchen auch senkrechte Klüfte. Je weiter das Herkunftsgebiet der Sande entfernt liegt, desto höher ist meist der Quarzgehalt, da dieser sehr verwitterungsresistent ist. Geologisches Entstehungsmilieu: Abtragungsmaterial aller Gesteine und Ablagerunge jeglicher Milieus. Fundorte: Alpenvorland, Buntsandsteinregionen Hessens, Keupergebiete Frankens und Thüringens. Besonderheiten: Die Nomenklatur der Sandsteine ist uneinheitlich. Oft werden sie nach geologischen Zeitaltern benannt: Buntsandsteine, manchmal nach ihrer Farbe: Grünsandstein, nach ihrem Bindemittel: Kalksandstein. Arkose bezeichnet einen grobkörnigen, schlecht sortierten Sandstein, der sehr feldspatreich ist.
Saphir: durch Eisen blau gefärbte Varietät von Korund und damit Brudermineral des Rubins. Al2O3. Wechselnde Gehalte an Titan bestimmen jeweilen den Farbton. Die Bezeichnung Saphir wird oft auch für farblose, gelbe, grüne, rosenrote, violette und schwarze Abarten verwendet, die ihre Färbungen z.T. unterschiedlichem Oxidationszustand des färbenden Eisens verdankt. Der Name stammt aus dem griechischen ("sapheiros"= blau) ab, ist aber wahrscheinlich auf ein asiatisches Fremdwort zurückzuführen. Im Mittelalter war mit diesem Namen der heutige Lapislazuli gemeint. Erst um 1800 entdeckte man die Zugehörigkeit des Saphirs zu den Korunden. D=3,99; H=9; n=1,765. Saphire_roh_geschliffen.jpg (14758 Byte)
Im Saphir eingelagerte Rutilnadeln, Haarrisse oder Kanäle können einen seidigen Glanz bewirken. Bei parallel orientierter Lagerung entsteht der Katzenaugeneffekt, bei sich kreuzender Orientierung ein sechsstrahliger Stern (Asterismus). Das Phänomen des Sternsaphir und Saphirkatzenauge kann in jeder Farbvarietät auftreten. Kornblumenblau oder sattes Königsblau sind die begehrtesten Farbe des Saphirs und bestimmen seine Preislage. Ebenfalls sehr gesucht ist der rosaorange Padpaaradscha, dessen singhalesischer Name "Lotusblume" oder auch "Morgenblüte" heißt. Unter Leukosaphir versteht man eine farblose Varietät. Unter dem Mikroskop zeigen Saphire und auch Rubine farbenprächtige Einschlussbilder. Als Zeugen aus ihrer bewegten Entstehungsgeschichte können sie mikrokristalline Spinelle, Olivine oder Apatite enthalten.
Im frühen Mittelalter wurde die blaue Farbe des Saphirs mit den menschlichen Augen und dem Himmel in Beziehung gesetzt. Er spielte eine Rolle in den Glaubensritualen der christlichen Kirche. Seine magische Kraft wurde unmittelbar auf Gott zurückgeführt, seine Wirkung galt als sehr dauerhaft. Außerdem schützte er vor Verrat, förderte die Gesundheit und bewirkte eine klare Reinheit der Seele. In Indien galt er als Zeichen der Fruchtbarkeit, Römer und Ägyptern erschien er als Stein der Wahrheit und Gerechtigkeit, in Burma symbolisierte er Frieden und Freundschaft.
Sarder: brauner bis rötlicher Chalzedon. Der ihm verwandte Sardonyx ist ein rot und weiß gebänderter Chalzedon, zum Schneiden von Gemmen sehr beliebt. D=2,6; H=7; n=1,53.
Satinierung: Feinschliff-Dekor, dessen Wortstamm seinen Ursprung in "Satin", einem feinen, leicht glänzenden Baumwollgewebe, hat.
sauer: Eingebürgerter Begriff Magmatite, die mehr als 10% freien Quarz sowie reichlich Kalkfeldspäte enthalten.
Scheelit: Kalziumwolframat (CaWO4); ungewöhnlicher Edelstein von gelblich-weisser, goldgelber, brauner bis orangegelber Farbe mit Diamantglanz. D=6; H=4,5; n=1,925.
Schelfbänke: Sandbänke im Flachseebereich bis 200 m Wassertiefe. Das Schelf wird zur Festlandscholle gerechnet und umrahmt diese in schmälerem oder breiterem Gürtel.
Scherenschliff: Der früheste Scherenschliff ist vermutlich seit dem 16. Jahrhundert Ausgangspunkt der Entwicklung des Diamanten gewesen und wird heute nicht mehr verwendet. Eine historische Schliffart ist das Diamant-Baguette und Carré, es wurde ursprünglich aus länglichen Spaltenstücken hergestellt und nicht wie heute im Treppenschliff sondern im Scherenschliff bearbeitet.
Schichtung: Durch mineralogische und strukturelle Änderungen bedingte Lagigkeit ausgefällter oder abgelagerter Sedimente.
Schieferung: Gefügeeigenschaft in metamorphen Gesteinen, die durch die Paralleltextur von Schichtsilikaten (Glimmern) verursacht wird. Besonders ausgeprägt in Schiefern.
Schildpatt: die äußere Hornschicht des echten Karettschildkrötenpanzers. Oft für Intarsien verwendet.
Schmucksteine: im weiteren Sinne alle Minerale, die sich zu Schmuck- und Ornamentalzwecken eignen; im engeren Sinne, alle undurchsichtigen, nicht transparent vorkommenden Minerale, wie Achat, Jade, Lapis lazuli, Malachit, Rhodochrosit, Rhodonit, Türkis u.a.m.
Schörl: Schwarze Varietät von Turmalin.
Schwarzfärben von Elfenbein-, Bein- und hellen Holzperlen: Die Fassonteile müssen glatt geschliffen und völlig fettfrei sein. Man erreicht dies u.a. durch kurzes Abtrennen mit stark verdünnter Salpetersäure. Danach sehr gründliches Spülen in reinem Wasser. Diese scharfe Vorbehandlung eignet sich nicht für Holz. Dafür ist Ätherentfettung vorzuziehen. Die schwarz zu beizenden Gegenstände kommen dann in erwärmten Blauholzextrakt. Nach längerer Zeit gibt man die Sachen in eine Lösung von doppeltchromsaurem Kali, worin sie einige Stunden verbleiben. Will man einen tiefen, blauschwarzen Ton erzielen, so legt man die Sachen ins Sonnenlicht und lässt sie dort trocknen. Zum Schluss blankreiben mit weichem Tuch. Wenn die Tönung tief in das Material eindringen soll, so legt man die Sachen (nicht Holz) vor dem Färben in lauwarmes, zuvor mit Phosphorsäure angesäuertes Wasser.
Schwefel: Chemische Formel: S. Kristallsystem: orthorhombisch. H=2. Farbe: schwefelgelb. Srichfarbe: weiß. Spaltbarkeit: unvollkommen. Bruch: muschelig. Habitus und Glanz: Tafelige und pyralmidale Kristalle, häufig auch als Krusten und Massen. Durchsichtig bis durchscheinend; Fett- bis Wachsglanz.
Sebkha: Arabischer Begriff breite, temporär geflutete Salzebenen im Küsten- als auch im Binnenseebereich.
sedimentär: durch Sedimentation, d.h. durch Niederschlag aus dem Wasser entstanden. Sedimentäre Abfolge bedeutet alle Vorgänge der Gesteins- und Mineralzerstörung und des Wiederabsatzes durch Umbildung und Neubildung von Gesteinen und Mineralen an der Erdoberfläche, in Gewässern und in der obersten Erdrinde.
Sedimentation: die Ablagerung und Bildung der Absatz- und Schichtgesteine durch die Kräfte der Abragung wie Wind, Wasser, Eis und durch Fällung aus Quellen, Flüssen, Meeren und Seen.
Sedimentgesteine: die durch Sedimentation entstandenen Schicht- und Absatzgesteine (z.B. Dolomite, Kalke, Konglomerate, Sandsteine usw.)
Seifen: lose, meist zusammengeschwemmte Sande, Tone und Geröll- sowie Schotterablagerungen, in denen gegen Verwitterung und mechanischen Transport wiederstandsfähige Minerale wie Edelsteine (Edelseifen) und Edelmetalle angereichert werden und deshalb oft abbauwürdig vorkommen.
Sekundäre Aufschüttung: =sekundäre Lagerstätten (sogenannte Edelseifen.). Mineralparagenesen, die von ihrem Bildungsort verlagert wurden und sich nun auf einem zweiten Lagerort befinden, z.B. Flussgeschiebe, Flussablagerungen, Talbödenaufschüttungen usw.
selektive Absorption: wählerische, d.h. ungleiche Absorption des Lichtes beim Durchgang durch eine Substanz.
Serpentine: Serpentingesteine sind Bewitterungsprodukte, die vorwiegend durch Umwandlung von Olivingesteinen entstanden sind und beliebte Ornamentgesteine darstellen. Serpentinminerale, z.B. Bonamit, dienen auch als Schmucksteine insbesondere wegen ihrer Ähnlichkeit mit Jade. Mg6(OH)8Si4O10. D=2,5-2,6; H=2-4; n=1,56.
Sial: oberste Zone der Erdkruste (Lithosphäre), an deren Zusammensetzung hauptsächlich Silizium und Aluminium beteiligt sind.
Siberit: Lila bis violette Varietät von Turmalin.
Silber: Lat.: Argentum ("weißes, glänzendes Metall"). Chem. Zeichen Ag. D=10,5; Sp: 960°C. In der Schmuckherstellung wird überwiegend legiertes Silber verwendet, da reines Feinsilber zu weich ist. Die üblichen Silberlegierungen lauten 925/000 und 835/000. Dies bedeutet z.B. das 925/000 Silber zu 925 Teilen aus Feinsilber und zu 75 Teilen aus Legierungsmetall (Kupfer), besteht.
Silber kommt zwar in der Erdkruste 20 mal häufiger als Gold vor (0,1g/t), ist aber seltener in gediegener, metallischer Form zu finden.
Das Tageslicht kann an einer glatten Silberfläche bis zu 95% reflektiert werden, Wärmestrahlen werden sogar fast total gespiegelt. Ein sehr praktisch nachvollziehbares Beispiel ist die Wirksamkeit der Silberauskleidung einer Thermoskanne. Von allen Edelmetallen leitet Silber als Kontaktmaterial Elektrizität und Wärme am besten.
Sauerstoff bildet an der Oberfläche des Silbers einen mikroskopisch dünnen Schutzfilm, der Silberionen freisetzt. 1893 wurde erstmals entdeckt, dass dieses Phänomen das sterilisierende Verhalten von Silber gegenüber Bakterien und Pilzen erklärt.
Silikate: Verbindungen der Kieselsäure (allgemein Siliziumdioxyd SiO2) mit Basen, von denen Kalium, Natrium, Kalzium, Magnesium, Eisen und Aluminium am häufigsten sind. Die wohl größte und bedeutendste Gruppe der Minerale ist die der Silikate. Zu ihnen gehören die häufigsten Minerale der Erdkruste, die gesteinsbildenden Minerale, Feldspäte, Glimmer und Amphibole. Die Silikate bauen sich aus Si-O- Tetraedern auf, die verschiedene Raumstrukturen bilden.
Sill: Auch Lagergang genannt; mehr oder weniger horizontale, lagenförmige, hypabyssisch gebildete Gangfüllung in konkordanter Situation.
Sima: vorwiegend aus Silizium und Magnesium zusammengesetzte innere Krustenzone der Erde, aus der hauptsächlich basische Gesteine stammen.
Simili: Die Nachahmung von Edelsteinen oder Edelmetallen für Schmuckzwecke.
Sinhalit: (nach Sinhala, Sanskritname für Ceylon). Ungewöhnlicher Edelstein von gelblich bis tiefbrauner Farbe, durchsichtig mit gläsernem Glanz. Mg(Al,Fe)BO4. D=3,48; H=6,5; n=1,6585.
Skapolith: ungewöhnlicher Edelstein von gelber, rosenroter  und blauer Garbe, aber auch farblos. Glasartig, durchsichtig. Die rosenrote Varietät häufig als Katzenauge. Komplexes Silikat. D=2,63-2,70; H=6: n=1,545-1,57.
Smaragd: grüner, durch Chrom gefärbte Varietät von Beryll. Edelsteinqualität sehr selten. Der Name stammt von  dem griechischen Wort "smaragdos"= grüner Stein, ab. Smaragde kommen so gut wie nie ohne Einschlüsse vor, die wertvollsten Steine sind deshalb von intensiver Farbe und haben nur wenige Einschlüsse. Die Farbverteilung ist oft unregelmäßig, was nicht unbedingt als Mangel des Steines zu verstehen ist, sondern als Echtheitsbeweis gelten kann. Be3Al2Si6O18. D=2,75; H=7,5; n=1,575. Smaragd_Mutterstein.jpg (14098 Byte)
Die berühmtesten Smaragde der Königin Kleopatra stammen aus den ältesten bekannten Smaragdgruben in Oberägypten. Seit der Inkazeit sind Fundstätten in Kolumbien bekannt. Weitere Fundorte liegen in Brasilien und Staaten Afrikas.
Die magische Wirksamkeit des Smaragdes hat im Laufe der Jahrhunderte vielfältige Ergänzungen gefunden. Dem Stein wurde die Fähigkeit zugeschrieben Furcht und böse Geister zu vertreiben, ebenso epileptische Anfälle zu lösen, Schwangeren die Geburt zu erleichtern und wohltuend auf die Augen zu wirken. Im Mittelalter wurde der Smaragd zeitweise höher gehandelt als der Diamant. Der sehschwache Kaiser Nero verfolgte die Kämpfe in der Arena durch ein Smaragdmonokel. Das heutige Wort Brille soll auf diese Beryllvarietät als Sehhilfe zurückzuführen sein.
Smaragdschliff: sogenannter Treppenschliff von rechteckiger Form mit abgestumpften ("coupierten") Ecken vornehmlich für den Smaragden verwendet, aber auch am Diamanten (Taille émeraude), ferner am Aquamarin, Morganit, Topas, Turmalin und vielen anderen Edelsteinen beliebt.
Sodaltih: undurchsichtiges, vorwiegend dunkelblaues, aber auch grünliches, gelbliches oder graues Mineral mit komplexer chemischer Zusammensetzung. Wichtiger, farbgebender (chromophorer) Gemengeteil des Lapis lazuli. Reichlich in Kanada auftretend, wo Sodalith als Schmuckstein und Ornamentstein verwendet wird. H= 5-6. Vorkommen: Russland, Deutschland, Norwegen, Brasilien, Bolivien, Indien, China, Namibia, Sambia, Angola, USA und Kanada. Spirituelle Bedeutung: Gibt emotionales Gleichgewicht und fördert die Intuition. Gesundheitsförderung: Aktiviert die Bauchspeicheldrüse und hilft bei Bluthochdruck. Name: aus dem altgriechischen Soda= Salz und Lith= Stein. Sternzeichen: Schütze. Geschichte: Bei den Römern und Griechen galt der Sodalith als Förderer der Kreativität und war daher bei Künstlern, besonders bei Musikern sehr beliebt.
Sonnenschliff: Durch Schleifen halbkreisförmig strukturierte Oberfläche von Metallteilen bei Uhren (Räder, Zifferblätter), die bei reflektierendem Licht optisch den Eindruck einer strahlenden Sonne erzeugt.
Spektrolith: die in allen Regenbogenfarben (=Spektralfarben) schimmernde, aus Ylijärvy in Finnland stammende Abart des Labradorits. D=2,7; H=6-6,5; n=1,55.
spektroskopisch: im Zusammenhang mit Spektrum oder Spektroskopie stehend. Das Spektrum ist ein Garbband, das die im weißen Licht enthaltenen Farben (Spektralfarben) nach Brechung oder Beugung nebeneinander ausbreitet (rot-orange-gelb-grün-blau-violett). Jeder dieser Farben entspricht eine bestimmte Wellenlänge. Beim Durchgang weißen Lichtes durch eine farbige Substanz werden bestimmte Wellenlängen vernichtet (absorbiert), so dass deren Fehlen im Spektrum schwarze Linien oder Banden hinterlässt (Absorptionsspektrum), die zur Erkennung des färbenden Elementes dienen (Spektroskopie; Absoptionsspekteoskopie).
Spessartin: durchsichtiger, orangefarbener Mangantongranat Mn3Al2(SiO4)3 mit sehr lebhaftem Glanz. D=4,16; H=7; n=1,80.
Spezifisches Gewicht: Die Methode zur Bestimmung des spezifischen Gewichtes der Edel- und Halbedelsteine beruht darauf, dass man das Gewicht der Mineralien mit dem des destillierten Wassers vergleicht und nimmt beim letzteren die Einheit =1,000 an, so dass demnach das spezifische Gewicht eines Minerals bestimmen ebensoviel heißt, als angeben wie vielmal schwerer dasselbe ist als das Wasser vom gleichen Volumen.
Zur Bestimmung des spezifischen Gewichtes bedient man sich verschiedener Waagen oder Flüssigkeiten. Benutzt man eine hydrostatische Waage, so stellt man das absolute Gewicht a des Steine fest, das in diesem Falle =31,85 g ist. Bringt man den Stein im Körbchen und wiegt im Wasser, si wäre das Gewicht b= 19,600. Ziehen wir nun a von b ab, so haben wir das Gewicht des Wassers c, welches der Stein verdrängte, in diesem Fall 12,25. Zum Schluss dividieren wir c= 12,25 mit seinem absoluten Gewicht a=31,85. Der Quotient ist das spezifische Gewicht d= 2,60. Um das spezifische Gewicht mit Thoulet-Lösung festzustellen, wirft man den zu untersuchenden Stein in die Flüssigkeit und beobachtet, ob derselbe schwerer ist als die Lösung und dann untersinkt, gleich schwer der Lösung und schwebt, oder leichter ist und dann oben schwimmt, an Hand der Tabelle kann man dann das spezifische Gewicht feststellen. Das spezifische Gewicht der Steine ist:
Beryll (Aquamarin u. Smaragd) 2,67-2,75
Blutstein 4,70-4,90
Chrysoberyll 3,68-3,78
Chrysolith 3,32-3,37
Diamant 3,50-3,52
Granat 3,50-4,20
Korund (Rubin, Saphir) 3,90-4,08
Kunzit 3,10-3,20
Lapis-lazuli 2,40-2,50
Mondstein 2,50-2,55
Opal 1,90-2,30
Quarz (Bergkristall, Amethyst) 2,60-2,65
Spinell 3,58-3,66
Topas 3,52-3,58
Türkis 2,60-2,80
Turmalin 3,02-3,10
Zirkon 4,60-4,71
Sphalerit: ungewöhnlicher Edelstein mit dem mineralogischen Namen Zinkblende; gelb, orange, grün; durchsichtig mit halbmetallischem Glanz. ZnS. D=4,09; H=3,5; n=2,37.
Sphärolith: Kugelige Gebilde (1cm Durchmesser) feiner, nadeliger Kristalle in radialstrahliger Anordnung; entsteht bei der Entglasung von natürlichem Glas.
Sphen: siehe Titanit.
Spinell: wichtiger, jedoch ziemlich seltener Edelstein, der nur spärlich in großen Kristallen, jedoch außer gelb, braun und grün in allen Farben vorkommt. Dank seiner hohen optischen Eigenschaften und Härte sowie fehlender Spaltbarkeit eignet er sich vorzüglich als Edelstein. MgAl2O4. D=3,6-3,98; H=8; n=1,717-1,78. Spinell.jpg (5928 Byte)
Spodumen: ungewöhnlicher Edelstein, am besten bekannt durch seinen rosa-lila-farbenen Vertreter, den Kunzit, der seine Farbe dem Pigment Mangan verdankt. Sehr gesucht ist der von Chrom grün gefärbte Hiddenit. Der Spodumen gehört zur großen Mineralgruppe der Pyroxene, ist damit verwandt mit dem Jadeit. LiAlSi2O6. D=3,18; H=7; n=1,67.
Stalagmit: vom Boden gewachsene, säulenförmige Tropfsteinbildung von Kalkspat (Kalk) in Höhlen.
Sternstein: ganz allgemein Edelsteine mit Asterismus, d.h. mit einer sternartigen Lichterscheinung.
Sternzeichen: Steine zu Sternzeichen siehe Tierkreissteine.
Stahl:
Hochleistungsstähle: glüht der Erfahrene im Holzkohlenfeuer und lässt sie, wenn er Gesenke meißeln will, auch im Feuer abkühlen. Das Holzkohlenfeuer hat den Zweck, dem glühenden Stahl Kohlenstoff zuzuführen. Im Glühofen verpackt man solche Stähle in mit Holzkohlenpulver oder Hornabfällen gefüllten eisernen Kästen.
Lange Stahlstücke: müssen beim Härten ganz senkrecht in das Wasser getaucht werden, sonst verziehen sie sich.
Überhitzte Stähle: Sind Stähle beim Härten überhitzt worden, so kann man sie wieder brauchbar machen, indem man sie glühend macht und in kochendem Wasser abschreckt. Dies wiederholt man 5 mal. Die letzte Abschreckung soll in kaltem Wasser erfolgen. Wenn der Stahl nicht verbrannt war, hat er meistens ohne wieder anzulassen, genügend Härte bekommen.
Verbrannte Stähle: müssen langsam mit weicher Flamme geglüht werden. Bei äußerlicher Überhitzung verbrennen die Kanten, der Kern bleibt kalt und erzeugt dadurch die Spannungen, welche beim Härten zum Bruch führen.
Verzogene Stähle: können während des Nachlassens zwischen gelbheißen Platten oder Zangen ganz langsam gerade gebogen werden, ohne dass sie auslaufen.
Stahl blau anlassen: Gewaschener, nicht zu feiner Sand wird wegen gleichmäßiger Erhitzung am besten in Schmelztiegeln oder Tongefässen mit den Stahlsachen in den Glüh. oder Emaillierofen gebracht. Da der untere Teil des Sandes heißer wird, legt man über die ersten 3 cm Sand ein Eisennetz und lässt die Sachen nicht an die Tiegelwände anstehen. Als Thermometer senkt man einen blanken Stahldraht in Sand.
Stahl brünieren: 25g Kupfersulfat, 25g Salpetersäure lösen in 500g destilliertem Wasser. In Abständen von mehreren Stunden öfters tauchen. 24 Stunden trocknen lassen und mit Lappen rotbraun reiben. Fixieren mit einer Abreibung von Wachs, Öl und Terpentin gibt Haltbarkeit und Glanz.
Stahl schleifen: Stahl schleift man am besten mit Carborundumscheiben. Harten Stahl, der die Kanten behalten soll, schleift man mit Ölschmirgel auf Lindenholzscheiben. Die Holzscheiben müssen aus Kernholz sein, d.h. die Achse muss durch das Mark gehen. Zum Stahlpolieren verwendet man Holzscheiben mit aufgeleimtem, harten Leder und "Stahlrot". Nach dem Entfetten gibt "Diamantine" auf Leder den Hochglanz.
Stahl schwarz färben: Billigste Art von Reparaturen. Einreiben mit Terpentin und etwas Asphalt. Über rußendem Petroleum erhitzen bis Öl völlig eingebrannt. Kalt abreiben, mit feiner Stahlbürste kratzen und wiederholen.
Strahlenbrechung: (n=xxx) Jedes durchsichtige Mineral besitzt die Eigenschaft, einen schräg auf ihn auffallenden Lichtstrahl von seiner ursprünglichen Richtung abzulenken, so dass dieser einen Winkel mit dem ersteren bildet, und der Strahl erscheint dann gebrochen. Man nennt dieses dann Strahlenbrechung. manche Edelsteine besitzen die Eigentümlichkeit, die auffallenden Lichtstrahlen in zwei verschiedene Strahlen zu zulegen, man sieht dann einen hinter solchen Körpern befindlichen Gegenstand doppelt, es ist dies dann die doppelte Strahlen- oder Lichtbrechung und jene, bei der der Strahl nur einfach gebrochen hindurchgeht, einfache Strahlen- oder Lichtbrechung. Um dies festzustellen. gibt das Lupen-Mikroskop mit Polarisations-Einrichtung sicheren Aufschluss.
1. Die einfach brechenden Edelsteine bleiben bei einer horizontalen Drehung zwischen den Polarisator und Analysator gelegt in allen Richtungen dunkel: dazu gehören Diamant, Granatgruppe, Spinell und alle künstlich hergestellten Steine mit
Ausnahme des Kunstrubins.
2. Die doppeltbrechenden Kristalle dagegen werden bei einer vollen Horizontaldrehung zwischen den gekreuzten Nicols viermal hell und dunkel. Dazu gehören die Berylle, Aquamarine, Smaragde, Quarze (Bergkristall, Amethyst), Topas, Turmaline, und alle anderen nicht unter 1 aufgeführten Edel- und Halbedelsteine.
Strass: Bezeichnung für Glassteine oder Bleiglasschmuck, benannt nach dem Straßburger Goldschmied Strass.
Strich: Unter Strich versteht man das auf einer Biskuitplatte stehengebliebene feine Pulver des gefärbten Steines, sofern man denselben darauf streicht. So hinterlässt:
Azurit: einen blauen Strich
Blutstein: blutrot bis rötlich braun
Chrysokoll: bläulich grün
Diopas: blaugrün
Gagat (Jet): schwarz
Lapis-lazuli: matt bis blassgrau
Malachit: smaragdgrün
Titanit: schwarz, rötlich braun
Türkis: grünlich weiß.

Um die Farben des Striches genau zu erkennen, bedient man sich einer guten Steinheil-Lupe.

stöchiometrisch: gemäss dem Verhältnis der Äquivalentgewichte sich verhaltend.
substitutionell: =ersetzend. Ein Atom oder eine Atomgruppe ersetzt andere Atome oder Atomgruppen in einem Atomgefüge, ohne diese zu zerstören.
Syenit: granitähnliches, intermediäres Tiefengestein; von Granit durch seine Quarzarmut unterschieden. Verwendung als Bau- und Pflasterstein, auch als Ornamentstein.
Synthese: Synonym für synthetische Edelsteine, die hinsichtlich ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften den echten Steinen weitgehend gleich sind, im Unterschied zu Imitaten, die den echten Steinen nur im Aussehen gleichen.
synthetisch: durch chemisch-technische Verfahren künstlich und von Menschenhand fabrizierte Steine mit den gleichen chemischen, strukturellen und physikalischen Eigenschaften wie die natürlichen Vorbilder (z.B. synthetischer Rubine). Sie unterscheiden sich von den echten Edelsteinen durch ihre Einschlüsse.