V
Vanadium: chemisches Element; Zeichen V; hartes, sprödes, bleigrau glänzendes Metall. Häufig als farbtonbestimmendes oder gar färbendes Spurenelement in gewissen Edelsteinen (Rubin, Smaragd, Turmalin).
Verdelith: Grüne Varietät von Turmalin.
Verfärbung: (bei Schmuck) Obwohl Silber zu den Edelmetallen zählt, läuft es bei Anwesenheit schwefelhaltiger Substanzen sehr rasch braun bis schwarz an. Kupfer ist gegen derartige Stoffe ebenfalls nicht beständig, es ist zudem empfindlich gegen Ammoniak, der zum Beispiel im menschlichen Schweiß vorkommt, und auch gegen gewisse Bestandteile in Seifen, Salben usw. Die hierbei entstehenden Kupferverbindungen sind ebenfalls alle dunkel gefärbt. Da nun insbesondere niederkarätige Goldlegierungen einen erheblichen Anteil dieser Zusatzmetalle beinhalten, können sie unter den geschilderten Voraussetzungen mehr oder weniger stark anlaufen. Bei diesen Vorgängen spielt wiederum der Gehalt der Atmosphäre an schwefelhaltigen Substanzen neben gewissen Hautabsonderungen und Ausdünstungen eine entscheidende Rolle. Schmuckstücke, die viel getragen werden, wie z.B. Ringe, zeigen wegen der dauernden Reibung an Kleidern oftmals keine Verfärbung durch Anlaufen; dafür können sich aber im Laufe der Zeit Haut und helle Kleiderstücke durch die von der Oberfläche des Schmuckstückes immer wieder abgeriebene Anlaufschicht dunkel färben. Es hat sich gezeigt, dass auch die besonders häufig verwendeten 14-karätigen Goldlegierungen nicht vollkommen anlaufbeständig sind. Zwar vermag hier die normale Atmosphäre im allgemeinen keine störenden Anlaufschichten mehr zu erzeugen, wohl aber verursachen direkte Berührungen mit schwefelhaltigen Stoffen, wie Salben, kosmetische Präparate usw., oft noch deutliche Verfärbungen. Bekannt sind auch Anlauferscheinungen an massiven 14-karätigen sowie galvanisch vergoldeten Uhrengehäusen, die mit Lederarmbändern versehen und längere Zeit in einem geschlossenem Raum aufbewahrt worden sind. Besonders an den Anstößen können störende Verfärbungen auftreten, die ihre Ursache in anlauffördernden Substanzen haben, welche ihrerseits wieder aus dem Leder des Armbandes oder den verwendeten Klebstoffen stammen und insbesondere bei feuchtwarmer Witterung entstehen. Die hochkarätigen Goldlegierungen, z.B. 18-karätiges Gold, sind im normalen Gebrauch vollkommen anlaufbeständig, und trotzdem kommt es auch bei ihnen manchmal zu einer Schwarzfärbung der Haut oder der Kleidung, weshalb der Käufer leicht dazu geneigt ist, an der Qualität der Legierung zu zweifeln. Dazu ist aber ebenfalls kein Grund vorhanden. Das Schwärzen der Haut bei hochkarätigen Goldlegierungen wird durch äußerst feine, mechanisch abgescheuerte Metallteilchen hervorgerufen. Je weicher die Legierung ist, um so mehr wird dieser Vorgang gefördert. Besonders bei vielgliedrigen, schweren Schmuckstücken wird diese Erscheinung beobachtet. Abhilfe kann in den meisten Fällen durch eine fachkundige ausgesuchte galvanische Hartvergoldung oder einer Hartgoldplattinierung geschaffen werden.
Vergoldung: Im Vergoldungsbad liegt das Edelmetall in Form von Chloriden (Metallsalze, z.B. Goldchlorid) in Lösung vor. Beim Vergoldungsvorgang wird elektrische Spannung angelegt. Destilliertes Wasser und die gelösten Leitsalze, freien Salze und Chloride dienen hierbei als Elektrolyte und ermöglichen das Fliessen des Stroms zwischen zwei Elektroden. Hierzu dienen in der Regel zwei Edelstahlbleche als Anode, an der Strom eintritt, und als Kathode, an der Strom austritt, die in das Vergoldungsbad gehängt werden. Das zu vergoldende Schmuckstück wird zwischen den beiden Edelstahlblechen positioniert. Unter den Spannungsverhältnissen lagert sich eine dünne Feingoldschicht an der Metalloberfläche des eingetauchten Schmuckstücks ab.
Das galvanisieren, wie dieser Vorgang genannt wird, stellt für die Schmuckbranche einige Vorteile dar. Außer zur Farbveränderung eines Metalls kann es ebenso zu einer härteren Oberfläche, wie es beim Rhodinieren der Fall ist, führen. Es bietet die Möglichkeit die Metalloberfläche unempfindlicher gegen chemische Einwirkungen zu gestalten, was vor allem bei Anfertigungen aus Silber von Bedeutung ist.
Zu den ältesten Verfahren metallische Überzüge zu erzielen zählt die Feuervergoldung. Bei dieser Methode geht Gold eine Verbindung mit Quecksilber ein. Das so entstandene Amalgam wird auf den zu vergoldenden Gegenstand aufgetragen und dann erhitzt. Dabei verflüchtigt sich das Quecksilber in weißlichem Rauch, der äußerst gesundheitsschädlich ist. Die galvanischen Verfahren haben sich heutzutage durch ihre vielfältigere Einsetzbarkeit und einfacher einzuhaltenden Sicherheitsvorkehrungen gegenüber der Feuervergoldung durchgesetzt.
Vivianit: Chemische Formel: Fe3(PO4) x 8 H2O, Kristallsystem: monoklin. H=1-2; D=2,6-2,7.. Farbe: farblos bis weiß, blau. Strichfarbe: farblos bis bläulichweiß. Spaltbarkeit: sehr vollkommen. Bruch: uneben. Habitus und Glanz: Kristalle sind meist nadelig-stengelig, oft in radialstrahligen und kugeligen Gebilden. Das durchsichtige bis durchscheinende Mineral hat Glasglanz. Bildungsbedingungen: unter reduzierenden Bedingungen in Limonitlagerstätten, Alaunschiefer. Fundorte: Thüringen, Braunkohlegebiete, Zentralafrika.
Vollguss: Die Gusstechnik zählt zu den ältesten und weitverbreitesten Metallerarbeitungs-Techniken. In ihren Anfängen wurde eine Form als Negativ in Stein geschnitten oder in Ton abgedrückt. Der Hohlraum wurde mit flüssigem Metall ausgegossen. Über den Vollguss, dessen ganze Form ausgegossen wird, hinaus, entwickelte sich der Hohlguss. Hier wurde das Innere der Form von einem Tonkern bis auf einen dünnen Zwischenraum ausgefüllt. Durch Verbindungsstifte wurde der Tonkern auf Abstand zur Ummantelung gehalten, und das Metall so nur in den Zwischenraum gegossen.
Vulkanglas: siehe Obsidian.