E
Ebauchieren: vom französischen "ébaucher"= roh bearbeiten. Die erste rohe Formgebung beim Schleifen eines vorher zersägten Edel. oder Schmucksteines durch Schleifen auf vertikallaufenden Schleifscheiben.
Edelseife: Abbauwürdige Konzentration (oder Anreicherung) nutzbarer Minerale oder Edelsteine in Ablagerungen auf der Erdoberfläche, die sich unter der Einwirkung des Wassers (Regen, Flusstransport) in der geologischen Gegenwart gebildet haben (Kiese, Sande, Talböden, Flussgeschiebe usw.).
Edelstein: Eine allgemeingültige Definition dieses Begriffs gibt es nicht. Als Edelstein gelten schöne und seltene Mineralien, die sich durch eine gewisse Härte, Widerstandsfähigkeit und damit verbundene gewisse "Unvergänglichkeit" auszeichnet. Der Begriff Halbedelstein, unter den früher Schmucksteine mit geringerer Härte gezählt wurden, ist noch unklar. Als Schmuckstein bezeichnet man alle schmückenden Steine, versteht aber darunter im engeren Sinne weniger wertvolle Edelsteine, die den "echten" Edelsteinen gegenüberstehen.
Edelsteinimitationen: (meist gefärbte Glasflüsse) sind wertlos. bekannte Edelsteinschleifereien finden sich in Amsterdam und Idar-Oberstein; Zentrum des Edelsteinhandels: Paris. Synthetische Edelsteine werden technisch im Elektroofen aus Schmelzfluss gezüchtet. Bei Korund, Bergkristall u.a. sind sie völlig identisch mit den Naturprodukten (abgesehen von Einschlüssen). Sie dienen als Schmuck, Lager für Wellen in Präzisionsinstrumenten u.a.
Edelsteinschliff: Es gibt keine allgemein gültige Systematik der Edelsteinschliffe. Deshalb findet man in der Literatur auch unterschiedliche Gliederungsversuche. eine Unterscheidung nach Schliffarten und Schliffform ist aber möglich. Schliffarten: Wenn wir vom optischen Eindruck der geschliffenen Edel- und Schmucksteine ausgehen, können wir 3 Haupttypen des Schliffs, Schliffarten genannt, erkennen, nämlich den Facettenschliff, den Glattschliff und den gemischten Schliff.
Facettenschliff: Der Facettenschliff erhält seinen Charakter von einer Vielzahl kleiner Flächen, von den Facetten. Er wird vornehmlich bei durchsichtigen Edel- und Schmucksteinen angewendet. Die meisten Facettenschliffe lassen sich auf zwei Grundtypen zurückführen, auf den Brillantschliff mit rundem Grundriss und auf den Treppenschliff mit eckiger Form. Beispiele für den Facettenschliff: Scherenschliff, Brillant- Vollschliff, Rosenschliff, Treppenschliff, Smaragdschliff.

Glattschliff: Der Glattschliff kann plan (eben), mugelig (gewölbt) als sog. Cabochon oder als Kugel ausgeführt werden. Keine Facetten unterbrechen die gleichmäßige Steinfläche.
Gemischter Schliff: Der gemischte Schliff ist eine Mixtur aus Facetten- und Glattschliff. Auf dem oberen (oder unteren) Teil trägt der Edelstein Facetten, auf dem anderen ist er glatt, rundlich oder eben. Gelegentlich gibt es Schliffformen, bei denen auf derselben Steinhälfte der Schliff "gemischt" ist.
Schliffformen: Von den Grundtypen der Edelsteinschliffe, den Schliffarten, gibt es eine Fülle abgeleiteter Formen, die Schliffformen. Diese können gemäss den klassischen Massen rund, oval, kegelartig, quadratisch (Carre), rechteckig (Baguette), dreieckig (Triangel) und vieleckig sein. Dazu gibt es eine Vielzahl nachgeahmter Formen irgendwelcher Vorbilder, wie Olive, Birnenkern (Tropfen oder Pendeloque), Schiffchen (Navette) etc. Die Zahl weiterer, reiner Phantasieformen ist kaum zu überblicken und wird laufen ergänzt. Die neuen Formen werden zunehmend von Designern geprägt.
Einschlüsse: fremde Gebilde (fremde Minerale, Flüssigkeiten oder Risse) in den Edelsteinen, die während deren Wachstum aufgenommen wurden oder sich aus den eingeschlossenen, übersättigten Lösungen auskristallisiert oder unter mechanischem Druck oder Entspannungen gebildet haben. Sie beeinträchtigen die Reinheit und mitunter auch die Durchsichtigkeit der Edelsteine, dienen aber anderseits als wichtige Echtheits- und Herkunftsmerkmale. Bei Bernstein sind Inklusen sehr begehrt.
Elfenbein: Als Elfenbein wurde früher nur der Elefantenstoßzahn bezeichnet. Heute wird der Begriff auch auf Material der Zähne des Nilpferds, Pottwals, Walrosses, Wildschweins und auf fossiles Mammutbein angewendet. Verwendung hauptsächlich zu Schnitzereien, auch zur Herstellung von Klaviertasten, Billardkugeln u.a. Die Stosszähne des indischen Elefanten enthalten bis 50kg Elfenbein, des afrikanischen Elefanten bis 115 kg. Zum Schutz des afrikanischen Elefanten wurde 1989 ein weltweites Handelsverbot für Elfenbein erlassen.
eluvial: nennt man einen Verwitterungsboden, der sich unmittelbar über dem darunter noch anstehenden Gestein entwickelt hat.
Emailöfen: Glüh- und Emailöfen.
Enstatit: ungewöhnlicher Edelstein aus der Mineralgruppe der Pyroxene von grüner, braungrüner oder brauner Farbe. Mg2Si2O6. D=3,27; H=7,5; n=1,667.
Entmischung: Ausscheidung der Komponenten eines Mischkristalls.
Euklas: ungewöhnlicher Edelstein von hellgrüner oder hellblauer Farbe vorwiegend aus Brasilien. Be(AlOH)SiO4. D=3,1; H=7,5; n=1,665.
eustatisch: Begriff für weltweit Schwankungen des Meeresspiegelniveaus.